Frankreich

Bouillonville

Département Meurthe-et-Moselle 1.383 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Bouillonville wurde im September 1914 von der eigenen Truppe angelegt. Er nahm die Gefallenen auf, die ihr Leben bei den Kämpfen um den Besitz der Maashöhen zwischen St. Mihiel und Verdun verloren hatten. Weitere hohe Verluste verursachte der ständige Stellungskrieg mit den Versuchen beider Seiten, eine günstigere Position gegenüber dem Gegner zu erreichen. Auch aus dem Abschnitt St. Mihiel - Priesterwald - Pont-à-Mousson wurden zahlreiche Schwerverwundete in den Lazaretten von Bouillonville und Umgebung versorgt - viele erlagen hier ihren Verletzungen. Auch Gefallene nahm die abgelöste Truppe mit ins Hinterland, um sie außerhalb der Feuerzone auf einem Friedhof beizusetzen. Die rückwärtigen Dienste bauten den Friedhof bereits während des Krieges weitgehend aus. So wurden damals die Terrassen, die zugehörigen Treppenaufgänge und die Natursteinmauern angelegt sowie zahlreiche Bäume gepflanzt und ein Denkmal errichtet. Die französischen Militärbehörden betteten nach Kriegsende lediglich noch zehn deutsche Tote aus einem benachbarten Ort zu.Von den heute hier Ruhenden gehörte ein großer Teil bayerischen Truppenteilen an, der Rest Truppenteilen deren Heimatgarnisonen in Württemberg, Hessen, Westfalen, Westpreußen, Schlesien, Hannover, Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen, Baden, Lothringen sowie im Elsaß und im Rheinland lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Dazu gehörten Baum- und Heckenpflanzungen sowie Instandsetzung der Treppen und Terrassen. Ferner wurde ein Hochkreuz aus Naturstein als zentrales Mal errichtet. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb allerdings infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Zuvor hatten freiwillige jugendliche Helfer des Volksbundes bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen. Es folgten die Gestaltung eines neuen Eingangs mit geschmiedetem Tor und die Erneuerung der Treppenaufgänge zu den oberen Terrassen sowie die Erneuerung der Böschungen, die Instandsetzung der Denkmäler und der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Alle Gefallenen ruhen in Einzelgräbern. 23 von ihnen blieben unbekannt. Die sechs Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Eine grundlegende landschaftsbauliche Überarbeitung des Geländes einschließlich Ergänzung des Bestandes an Bäumen und Sträuchern sowie der Begrünung der Gräberflächen schloss sich an.