Tunesien

Bordj-Cedria

Gesamtbelegung: 8.562 Tote

Gesamtbelegung: 8.562 Tote


Ansprechpartner
Barrierefrei
Öffentliches WC

Herr Nizar Bouraoui

nizar.bouraoui@volksbund.de


Die deutsche Kriegsgräberstätte Bordj Cedria liegt etwa 25 Kilometer
östlich der Hauptstadt Tunis. Mehr als 8.500 deutsche Soldaten, die im Zweiten
Weltkrieg im Verlauf des Tunesienfeldzuges bei Kampfhandlungen oder in
Kriegsgefangenschaft ihr Leben verloren, sind dort bestattet.


Friedhofsbeschreibung


Die Kriegsgräberstätte liegt am Gebirgsausläufer Keddel, auf einer
vorgeschobenen Hangschulter. Der Hanglage angepasst sind sechs gestaffelt
versetzte Einzelhöfe, auf denen die Gebeine der Toten in Ossarien
(Gebeinhäuser) beigesetzt sind.


Ein Stein auf dem zentralen Gedenkhof trägt in arabischer, deutscher und
französischer Sprache die Inschrift: "In dieser Gräberstätte ruhen 8.562
deutsche Soldaten von 1939 bis 1945". Auch an 104 Soldaten, deren Gräber in
Tunesien nicht auffindbar waren, wird erinnert. Eine überdachte Treppe führt zu
einem Besucherraum.


Belegung


Im September 1940 begann der Angriff italienischer Truppen auf das unter
britischer Herrschaft stehende Ägypten. Die Offensive scheiterte, sodass das
mit Italien verbündete Deutschland zur Unterstützung im Februar 1941 den –
zunächst erfolgreichen – "Afrikafeldzug" begannen.


Wachsende Schwierigkeiten entstanden durch die immer länger werdenden
Nachschubwege, die eine ausreichende Versorgung der deutschen Truppen nicht
zuließen. Das und die deutliche zahlenmäßige Überlegenheit der von den USA
unterstützten Briten führte schließlich zur Kapitulation der
deutsch-italienischen Verbände bei Tunis am 13. Mai 1943.


Die Soldaten der Wehrmacht wurden auf sechs provisorischen Sammelfriedhöfen
in Nassen (Cap Bon), Bizerta, La Mornaghia (Mornag), El M'Dou, Mateur und Sfax
beigesetzt. Viele weitere ruhten in über das Land verstreuten Feldgräbern.


Am 28. März 1966 trat das deutsch-tunesische Kriegsgräberabkommen in Kraft.
Nach Einrichtung des Friedhofs bei Bordj Cedria von 1973 bis 1975 begann die
Umbettung der Kriegstoten auf die Anlage am Nordwesthang des Gebirgsausläufers
Keddel. Bei der Umbettung konnte ein großer Teil der etwa 2.000 unbekannten
Toten identifiziert werden. Am 28. September 1977 wurde die Kriegsgräberstätte
der Öffentlichkeit übergeben.


Besonderheit


Eine Seite des Besucherraumes ist mit farbig glasierten Kacheln gestaltet.
Gebrannt wurden sie in Nabeul, einer alten tunesischen Töpferstadt. Die Kacheln
zeigen die Umrisse von Tunesien und die ursprünglichen Grablageorte der nach
Bordj Cedria umgebetteten Kriegstoten.


Eingebrannt ist die Inschrift: "Diese Kriegsgräberstätte wurde in den Jahren
1973 bis 1975 errichtet. Hier fanden die ursprünglich in Bizerta, El M Dou, La
Mornaghia, Mateur, Nassen und Sfax bestatteten deutschen Soldaten ihre
endgültige Ruhestätte".