Frankreich

Bertrimoutier

Département Vosges 6.749 deutsche Kriegstote 950 französische Gefallene Erster Weltkrieg Der deutsch-französische Soldatenfriedhof Bertrimoutier wurde im März 1921 von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof angelegt. Auf ihm fanden die während der Kämpfe provisorisch bestatteten Gefallenen, deren Gräber in 26 Gemeindebereichen und in einem Umkreis von bis zu 40 Kilometern verstreut lagen, ihre letzte Ruhestätte. Die Opfer verloren ihr Leben in der Mehrzahl in den letzten Augusttagen des Jahres 1914 während der sogenannten "Schlacht in Lothringen", als die deutschen Armeen die über die damalige Reichsgrenze vorgedrungenen französischen Truppen zurückwarfen und über die Vogesen hinweg verfolgten. Ein Teil starb bei erneuten Kämpfen in der Zeit von Oktober bis Dezember 1914 und während des Stellungskrieges von 1915-1918. Die hier ruhenden Deutschen gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen überwiegend in Bayern, aber auch in Baden, Württemberg, Hessen, Sachsen, Brandenburg und im Rheinland lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des deutschen Teils des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf Grund einer Vereinbarung mit den französischen Militärbehörden über die Behandlung gemeinsamer Friedhöfe vom Jahre 1928 aus. 1931 erhielten die beiden Gemeinschaftsgräber eine Einfassung aus rotem Vogesensandstein. Der Eingang wurde mit geschmiedetem Tor und Flügelmauern neu gestaltet, und ein Denkmal zwischen den Gemeinschaftsgräbern errichtet. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der deutschen Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Jugendliche Helfer des Volksbundes hatten bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen. 1980 wurde das Gelände gründlich kultiviert und es folgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Jugendliche Helfer versetzten an den Gräbern die erforderlichen 35 Kilogramm schweren Betonfundamente, deren Antransport die Bundeswehr übernommen hatte. Die Namen der in den Gemeinschaftsgräbern ruhenden Toten sind auf gegossenen Metalltafeln auf der Umfassungsmauer festgehalten. Nur etwa ein Drittel der Gefallenen sind namentlich bekannt. 1.243 Gefallene ruhen in Einzelgräbern. Von ihnen blieben 53 unbekannt. In den beiden Gemeinschaftsgräbern sind 5.506 Opfer bestattet. Die Namen von 4.080 blieben unbekannt. Die vier Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ...," 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."