Département Marne
17.556 deutsche Kriegstote
Erster Weltkrieg
Der deutsche Soldatenfriedhof Berru wurde im April 1923 von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof angelegt. Die heute hier ruhenden Toten wurden aus einem Gebiet zusammengebettet, das sich von Fismes (30 Kilometer westlich Reims) bis in die Argonnen (80 Kilometer ostwärts Reims) und von Chatillon an der Marne (25 Kilometer südwestlich Reims bis Berry-au-Bac (20 Kilometer nordwestlich Reims) erstreckt und das Areal von mehr als 150 Gemeinden und Ortsteilen umfasst. Noch 1929 erfolgte die Zubettung einiger hundert Gefallener oder in französischen Lazaretten Verstorbener, die weit südlich der Marne und der Seine provisorisch beigesetzt worden waren. Nur ein kleiner Teil fiel bereits im Sommer 1914. Die Zahl der Gefallenen stieg erheblich an mit dem deutschen Rückzug von der Marne und dem französischen Großangriff im Winter 1914/1915, der Herbstschlacht in der Champagne 1915, der französischen Offensive in der Champagne und am Chemin-des-Dames im Frühjahr 1917. Weitere Tote forderten die deutschen Angriffsoperationen im Juli 1918 und die Rückzugskämpfe im Oktober des gleichen Jahres. Die Gefallenen gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in allen Ländern und Provinzen des damaligen Deutschen Reiches lagen.
Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen
Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. 1928 aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Diese erstreckten sich im wesentlichen auf die Begrünung und die Einzäunung des Gräberfeldes. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst.
Endgültige Gestaltung
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung, an der freiwillige Helfer der Jugendlager des Volksbundes tatkräftig mitwirkten, erfolgte im Jahre 1970 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Metallkreuze mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Auch daran wirkten Jugendliche mit. Sie versetzten die 35 Kilogramm schweren, von der Bundeswehr antransportierten Kreuzfundamente für die neuen Kreuze. Jugendliche und Soldaten unterstützten auf diese Weise den Volksbund bei der Erfüllung seiner Aufgaben besonders eindrucksvoll. Ferner wurde ein neuer Eingang mit geschmiedetem Tor und Flügelmauern aus Naturstein, die sich in einem Erdwall mit Natursteinabdeckung und Strauchbepflanzung fortsetzen, angelegt. Ein Hochkreuz aus geschmiedetem Stahl überragt jetzt das Gräberfeld.
Von den 17.556 Gefallenen ruhen 4.498 in Einzelgräbern; 366 blieben ohne Namen.
In den zwei Gemeinschaftsgräbern mit 13.058 Opfern sind 1.465 namentlich bekannt. Die 15 Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:
1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."
2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden.