Deutschland

Berlin-Neukölln, St.-Simeon- und St.-Lukas-Friedhof

Der evangelische St.-Simeon- und St.-Lukas-Friedhof wurde 1897 auf Initiative des Kommunalpolitikers Carl Elsasser errichtet. Noch 1905 existierten im Bereich des Friedhofs nur vier Wohnhäuser, von denen zwei zu Gärtnereien gehörten. Der Friedhof diente ursprünglich zwei Kirchengemeinden: Die nach dem Evangelisten Lukas benannte Kirche wurde 1859-1861 nach Plänen von Friedrich August Stüler als Basilika-Kirche erbaut. Während des Ersten Weltkriegs wurden die Bronzeglocken abgenommen und eingeschmolzen; sie wurden in der Nachkriegszeit durch Gußstahlglocken ersetzt. Nach ihrer Zerstörung am 29. April 1945 wurde sie (wenn auch verändert, beispielsweise ohne Kirchturmspitze) wieder aufgebaut und 1954 neu eingeweiht. Die nach dem Propheten Simeon der Greis benannt Kirche wurde 1893-1897 nach Entwürfen von Franz Schwechten als neogotischer Backsteinbau errichtet. Da Die St.-Simeon-Kirche von Beginn an über Gußstahlglocken verfügte, wurden diese auch nicht in den beiden Weltkriegen eingeschmolzen. Die Kirche wurde am 3. Februar 1945 zerstört, mit einem stark veränderten Wiederaufbau bis zur Einweihung am 26. Februar 1961. Seit 8. Oktober 2015 ist sie die erste Flüchtlingskirche Deutschlands. Auf dem 11 ha großen Friedhof befinden sich ein jesidisches Grabfeld und folgende Ehrengräber: - Joachim Lipschitz (1918-1961), Politiker und Initiator der „Unbesungenen Helden“ für Helfer von NS-Verfolgten - Lothar Schulz (1904-1976), Politiker Der Friedhof enthält fast 100 Gräber von Opfern des Ersten und vor allem des Zweiten Weltkriegs. (Martin Bayer, 20.04.2020)