Deutschland

Berlin-Neukölln, Friedhof Columbiadamm (Neuer Garnisonfriedhof)

Gesamtbelegung: 7.423 Tote

Gesamtbelegung: 7.423 Tote


Aus hygienischen Gründen und aus Platzmangel wurden Mitte des 19. Jahrhunderts neue Bestattungsflächen vor den Toren der Stadt angelegt. Ebenso verlegte König Friedrich Wilhelm IV. seine Garnison aus der Enge der Stadt heraus in neue Kasernen auf dem Tempelhofer Feld. Der bestehende "Friedhof hinter der Hasenheide" wurde somit 1861 zum "Neuen Garnisonfriedhof" als Friedhof der Garnison erweitert. Der Name bezieht sich auf den bisherigen Garnisonfriedhof. Von den Befreiungskriegen gegen die napoleonische Besatzung bis zu tausenden Opfern des Zweiten Weltkrieges kennzeichnet der Friedhof einen nicht unwesentlichen Abschnitt preußischer und deutscher Militärgeschichte. Bereits 1866 überließ König Wilhelm I. einen kleinen Bereich des Friedhofs dem osmanischen Sultan Abdul Aziz für dessen Botschaftspersonal und die Muslime in Berlin. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Berliner Garnison aufgelöst, und damit war auch die Bezeichnung des Friedhofs als Garnisonfriedhof hinfällig geworden. Seit den 1970ern wird er als Friedhof Columbiadamm bezeichnet. Der Friedhof weist für Berlin die höchste Anzahl an Gräbern der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf, wobei den größten Anteil die fast 7000 Gräber aus dem Ersten Weltkrieg ausmachen. Auf dem Friedhof finden sich zehn Denkmäler, die überwiegend nach dem Ersten Weltkrieg aufgestellt worden sind. Wie alle Denk- oder Ehrenmale sind auch die hier vorhandenen Spiegelbilder ihrer Zeit.