Deutschland

Berlin-Neukölln, Böhmische Friedhöfe I-III

Die Böhmischen Friedhöfe I-III wurden 1751 als Böhmischer Gottesacker Rixdorf am heutigen Karl-Marx-Platz für evangelische Exulanten aus Böhmen angelegt, die in Ihrer Heimat aufgrund ihres Glaubens vertrieben worden waren. 1747 wurden drei böhmische Kirchengemeinden gegründet, die böhmisch-lutherische Kirchengemeinde, die reformierte Bethlehemsgemeinde, und eine, die sich der Hernhuter Brüdergemeinde anschloss. Die beiden letzten Gemeinden existieren noch, die erstgenannte fusionierte 2005 mit drei Nachbargemeinden. Der Friedhof diente somit von Beginn an drei Gemeinden, wobei sich die einheitlich-schlichte Grabgestaltung des Böhmischen Brüder-Friedhofs vom Böhmisch-Reformierten Bethlehems Friedhof und vom Böhmisch-Lutherischen Bethlehems-Friedhof II sichtbar abhebt. Aufgrund von Vandalismus ist der Friedhof beständig geschlossen; die Angehörigen verfügen über Schlüssel zum abgeschlossenen Tor. Im September 2019 wurden die in Streulagen befindlichen Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu einer Kriegsgräberstätte in den Eingangsbereich des Friedhofs verlegt. Auf dem Böhmischen Gottesacker befinden sich 76 Gräber mit Opfern des Zweiten Weltkriegs. (Martin Bayer, 17.04.2020)