Deutschland

Berlin-Köpenick, St.-Laurentius-Friedhof

1803 erwarb die evangelische Gemeinde der Laurentiuskirche einen Teil des Köpenicker Amtsackers als Begräbnisplatz. Die Einweihung erfolgte am 15. Dezember 1811. Aus jener Zeit sind noch einige Wandgräber an der nördlichen Mauer erhalten. Im Laufe seiner Geschichte wurde der Friedhof mehrfach erweitert, z.B. 1831 um ein Feld für die an der Cholera gestorbenen Menschen sowie 1879, 1883, 1889 und 1891, als die Einwohnerzahl des späteren Berlins Ende des 19. Jahrhunderts massiv anwuchs. 1880 wurde eine Friedhofskapelle erbaut, die 1926 im expressionistischen Stil durch den Architekten Otto Firle umgestaltet wurde. Firle hatte 1918 auch das Logo für die Deutsche Luft-Reederei entworfen, einer Vorläuferin der Lufthansa; das Logo wurde übernommen und erlangte als Lufthansa-Kranich Berühmtheit. In den 1950er Jahren wurde ein Glockenturm errichtet; in diesem befindet sich eine 1561 gegossene Glocke des Brandenburger Glockengießers Andreas Moldenhauer. Im anschließenden Friedhofsteil (landeseigener Friedhof Rudower Straße) wurde 1915 ein Gräberfeld für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs angelegt. Dieses wurde mit dem Zweiten Weltkrieg für Opfer jenes Krieges erweitert. 1969 wurde die Skulptur „Die Trauernde“ von Peter Goettsche aufgestellt. 1995 wurde die Kriegsgräberstätte überarbeitet. Auf dem Friedhof befinden sich zudem 9 Gräber mit Opfern des Kapp-Putsches 1920. (Martin Bayer, 14.04.2020)