Diese Grabanlage gehört seit September 2023 zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten.
Friedhofsbeschreibung
Dieser Friedhof im Département Ardennes ist die einzige fast im Originalzustand erhaltene Anlage für deutsche Gefallene im Waldgebiet der Argonnen. Angelegt hatte ihn die Reichwehr Anfang November 1915.
Entstanden war er bei den überaus verlustreichen Kämpfen 1915 in den dichten Wäldern und Schluchten der Argonnen, wo Infanterie und Artillerie an ihre Grenzen kamen. Beide Seiten trieben daraufhin Stollen unter die gegnerischen Linien und sprengten so ganze Stellungsabschnitte in die Luft. Davon künden auch heute noch große Sprengtrichter. Die Stellungskämpfe 1916 bis 1918 forderten weitere Opfer.
Belegung
Bis zur Räumung des Gebiets im Oktober 1918 wurden hier Gefallene beigesetzt. Nach Kriegsende betteten die französischen Militärbehörden etwa 230 deutsche Tote aus provisorischen Grabstätten zu. Die hier Bestatteten gehörten 13 Infanterie- und Landwehrregimentern an, deren Heimatstandorte in Württemberg, Sachsen, Bayern, Brandenburg, Lothringen und im Rheinland lagen.
Alle Gefallenen ruhen in Einzelgräbern. Acht sind bis heute unbekannt. Zwei Gräber jüdischer Soldaten erhielten statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: "Hier ruht begraben ..." und "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden".
Historie
Erste Arbeiten zur Pflege des Friedhofes übernahm der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. aufgrund einer Vereinbarung mit den französischen Militärbehörden von 1926. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb allerdings ungelöst – erst mangels Devisen, später wegen des Zweiten Weltkrieges.
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 begann der Volksbund – finanziell unterstützt von der Bundesregierung – die deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich zu gestalten und ihnen ihre heutige Form zu geben. Die Anlage in Apremont blieb allerdings wegen des alten Baumbestandes weitgehend so, wie sie war.
Dort hatten junge ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Volksbundes bei Workcamps schon vor 1966 mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen. 1976 wurden die provisorischen Holzgrabzeichen durch Kreuze aus Metall mit Namen und Daten der Toten ersetzt. Auch daran waren junge Leute aus Workcamps beteiligt.
Besonderheit
Im September 2023 hat die UNESCO 139 Friedhöfe des Ersten Weltkrieges zu Weltkulturerbestätten erklärt - Apremont ist eine davon.
Aufnahme: Fritz Braun