Frankreich

Achiet-le-Petit

Gesamtbelegung: 1314 Tote

D9- 150m vor dem Eintritt in das Dorf, links fahren

Achiet-le-Petit

Frankreich

Ganzjährig geöffnet

Département Pas-de-Calais 1.314 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Achiet-le-Petit wurde im Herbst 1914 von der deutschen Militärverwaltung als Sammelfriedhof angelegt. Hierher erfolgte nachdem der Bewegungskrieg zum Stillstand gekommen war, die Zusammenbettung der im Gelände verstreuten, an der Stelle ihres Todes begrabenen Gefallenen aus den Kämpfen im Verlauf der ersten Kriegswochen. Weitere Bestattungen fanden in der Zeit bis zum März 1917 - zu dieser Zeit wurde das Gebiet von den Deutschen geräumt - und erneut von Ende März bis August 1918 statt, als das Gebiet um Achiet-le-Petit wieder in deutsche Hand gefallen war. Im Jahre 1924 haben die französischen Militärbehörden weitere (mehr als 300) deutsche Tote aus 12 umliegenden Gemeinden geborgen und hier wieder beigesetzt. Die überwiegende Zahl der Gefallenen wurde Opfer der "Schlacht an der Somme", die am 1. Juli 1916 vor den Toren von Albert begann und Ende November buchstäblich im Schlamm des Schlachtfeldes erstickte. In dieser Zeit hatten sich die Alliierten, unter furchtbaren Verlusten auf beiden Seiten, bei einer Angriffsbreite von 40 Kilometern im äußersten Fall nur bis zu 12 Kilometern vorwärts kämpfen können. Die heute hier Ruhenden gehörten Truppenteilen aus Westpreußen, Oberschlesien, Sachsen, Thüringen, Anhalt, Hamburg, Niedersachsen, Westfalen, Baden, Bayern, Elsaß-Lothringen und dem Rheinland an. Ein Teil gehörte preußischen Garderegimentern und Marineinfanterieregimentern an. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Jahre 1927 auf Grund einer Vereinbarung mit den zuständigen französischen Militärbehörden aus. Bäume und Sträucher wurden gepflanzt sowie eine das Gelände einrahmende Hecke. Es entstand in kunstvoller Steinarbeit ein kleiner Eingangshof mit geschmiedeten Toren. Ein Hochkreuz aus Naturstein weist den Besucher auf die Bedeutung dieser Stätte hin. Die Gräberflächen erhielten eine einheitliche Bepflanzung. Allerdings blieb das Problem der dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangel und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Zuvor hatten jugendliche Helfer des Volksbundes bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen. 1978 erfolgte der Austausch der provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit erhaben gegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die Bundeswehr übernahm den Antransport der für das Aufstellen der Metallkreuze erforderlichen Betonfundamente, die zumeist von Teilnehmern an Jugendlagern des Volksbundes versetzt wurden. Die beiden Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Anschließend wurde das gesamte Areal einer grundlegenden landschaftsbaulichen Überarbeitung unterzogen. Hierzu zählten Ergänzungspflanzungen im Bestand der Bäume und Sträucher sowie die Begrünung der Gräberflächen.