Mit mehr als 33.000 Toten ist die Kriegsgräberstätte Andilly die größte deutsche Anlage des Zweiten Weltkrieges in Frankreich. Der Friedhof wurde am 29. September 1962 eingeweiht.
Friedhofbeschreibung
Die deutsche Kriegsgräberstätte Andilly liegt etwa zwölf Kilometer nördlich der Stadt Toul im Département Meurthe-et-Moselle. Ein mit Sträuchern bepflanzter Wall bildet die Einfriedung. Verstreut stehende Baumgruppen und ein dichter Kranz von Bäumen rund um den Friedhof verleihen der Anlage den Charakter eines lichten Haines. Links vom Eingangsbau liegt die „Ehrenhalle“, deren Nischenwand das Mosaik von drei trauernden Soldaten zeigt. Dort steht auch ein Kreuz, das früher auf der deutschen Kriegsgräberstätte Pouxeux stand. Deutsche Kriegsgefangene hatten es für ihre toten Kameraden geschnitzt. Auf der rechten Seite, in einem kleinen Raum, liegen in einem Schrein die Namenbücher der hier Bestatteten aus.
Belegung
Andilly ist mit mehr als 33.000 Gräbern die größte deutsche Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkrieges in Frankreich.
Historie
Die Anlage entstand aus einem provisorischen Friedhof des US-Militärs. Bereits am 12. September 1944 hatte der amerikanische Gräberdienst damit begonnen, in der Gemarkung des kleinen Orts Andilly eigene und deutsche Gefallene zu bestatten. Es handelte sich dabei zunächst um Tote, die im Raum westlich von Metz gefallen waren. So entstand der US Temporary Cemetery Andilly für 3.400 amerikanische und 5.000 deutsche Soldaten. 1945/46 legte der amerikanische Gräberdienst im etwa 100 Kilometer entfernten St. Avold einen endgültigen Friedhof für seine Gefallenen an und überführte alle auf provisorischen Anlagen Bestatteten dorthin. Dafür wurden in Andilly 575 deutsche Gefallene aus St. Avold und 4.891 aus Epinal-Dinoze bestattet. Damit stieg die Zahl der in Andilly ruhenden Soldaten auf 11.000 an.
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens von 1954 erhielt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den Auftrag, die deutschen Toten des Zweiten Weltkriegs aus der gesamten Region in Andilly zu bestatten. 1957 begannen Zubettungen aus den Départements Nievre, Saône-et-Loire, Côte d'Or, Haute-Marne, Jura, Doubs, Haute-Saône, Vosges, Belfort, Meuse und Meurthe-et-Moselle. Bei planmäßigen Durchsuchungen des gesamten Geländes wurden fast 2.000 bis dahin in der Grablage unbekannte deutsche Tote, vor allem in den Vogesen, gefunden. Der Friedhof wurde am 29. September 1962 eingeweiht.
Besonderheit
Als Zeichen der Hoffnung und des Friedens wurde 1995 in Andilly ein Ginkgo-Baum gepflanzt.