Die Kriegsgräberstätte im heutigen Primorsk ist die letzte Ruhestätte von deutschen Soldaten und Zivilopfern des Zweiten Weltkrieges. Sie gehört zum ehemaligen Stadtfriedhof.
Friedhofsbeschreibung
Die Anlage erstreckt sich über ein weitläufiges, rasenbewachsenes Areal mit lichtem Baumbestand im vorderen Teil. Dort stehen noch einige Familiengrabsteine aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Der Gedenkplatz ist am Ende der Kriegsgräberstätte vor einer halbrunden, etwa mannshohen Betonmauer angelegt. An ihr sind mehr als 25 Steinplatten befestigt mit Namen und Daten der hier Bestatteten. In der Mitte steht ein Hochkreuz aus Metall. Mehrere Symbolkreuzgruppen kennzeichnen die Grabfläche.
Das Denkmal des ehemaligen Kriegervereins von Fischhausen wurde hierher versetzt. Eine Plakette an der Rückseite erinnert an die zivilen Opfer der Gemeinde.
Belegung
Im Zweiten Weltkrieg war Fischhausen Standort eines Feldflugplatzes für eine Seeaufklärungsgruppe. Zudem lag die Stadt auf dem Fluchtweg Hunderttausender Deutscher zum Hafen Pillau, dem heutigen Baltijsk. Der sowjetische Angriff auf Stadt und Flugplatz im April 1945 mit Flugzeugen und Artillerie forderte viele Menschenleben.
Auf dem Zivilfriedhof von Fischhausen wurde ein Gräberfeld für deutsche Soldaten angelegt, die im Frühjahr 1945 ums Leben kamen. Auch Geflüchtete und Angehörige der Sowjetarmee fanden hier ihre letzte Ruhestätte.
Dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. sind die Namen von mehr als 1.000 der hier beerdigten Soldaten bekannt. Wieviele als unbekannte Kriegstote dort noch begraben sind, ließ sich nicht nachvollziehen.
Historie
Das Kriegsgräberabkommen zwischen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland wurde 1992 unterzeichnet und trat 1994 in Kraft. Vereinbarungen mit weiteren Staaten der ehemaligen Sowjetunion folgten.
Die Kriegsgräberstätte im heutigen Primorsk wurde instandgesetzt und der Öffentlichkeit am 7. Juli 1996 übergeben. Ansprechpartner des Volksbundes in der Russischen Föderation ist der Verband „Soldatengedenkstätten“.
Besonderheit
Im nahegelegenen Stadtpark von des heutigen Primorsk setzt eine eiserne Skulptur ein besonderes Zeichen gegen den Krieg. Sie ist aus vielen ausgegrabenen Waffen, Waffenteilen und Stahlhelmen des Zweiten Weltkrieges entstanden.