Frankreich

Pont-à-Vendin

Département Pas-de-Calais 779 deutsche Kriegstote I. Weltkrieg in Einzelgräbern(41 von ihnen blieben unbekannt) Der deutsche Soldatenfriedhof Pont-à-Vendin wurde im Herbst 1914 von der deutschen Truppe angelegt, die hier bis zum Juli 1917 Bestattungen vornahm. 261 Tote stammen allein von einem bayrischen Infanterie-Regiment. Hohe Verluste verursachten der Stellungskrieg und die alliierten Durchbruchsversuche im Frühjahr und Herbst 1915, der Stellungskrieg im Jahre 1916 und vor allem die Osterschlacht bei Arras im Frühjahr 1917. Bei den nach dem Kriege von den französischen Militärbehörden vorgenommenen Zubettungen handelt es sich um Tote, die bei Aufräum- und Bauarbeiten im Bereich von zehn umliegenden Gemeinden gefunden wurden. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Bayern und Baden sowie in Schleswig-Holstein, Hannover, Thüringen, Anhalt und Sachsen lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. bereits in den dreißiger Jahren aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Diese bezog sich auf den bereits während des Krieges von den Soldaten mit besonderer Hingabe angelegten Friedhof. Bäume und Sträucher wurden ergänzt sowie die Gräberflächen begrünt. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung der gesamten Anlage erfolgte 1969 der Einbau eines neuen Einganges mit geschmiedetem Tor und Flügelmauern sowie der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden.Alle 779 Gefallenen haben Einzelgräber; 41 von ihnen blieben ohne Namen. Die acht Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Als zentrales Mal wurde anstelle des hölzernen Hochkreuzes eines aus Naturstein errichtet. Pflege Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.