Estland

Kuressaare

Total Occupation: 1.284 fatalities

Total Occupation: 1.284 fatalities


Die deutsche Kriegsgräberstätte mit Toten des Zweiten Weltkrieges liegt im Süden der Insel Saaremaa (deutsch/schwedisch: Ösel) nahe der Stadt Kuressaare.

Friedhofsbeschreibung

Die Kriegsgräberstätte befindet sich direkt neben dem Zivilfriedhof der Gemeinde Kudjape. Eine Kalksteinmauer umgibt die Anlage, die Besucherinnen und Besucher durch ein eisernes Tor betreten. Kreuze aus Dolomit kennzeichnen die Gräber auf der vereinzelt mit Bäumen bestandenen Rasenfläche. Jedes Kreuz trägt die Namen von zwei Toten, die dort ruhen.
Ein gepflasterter Weg führt vom Eingang zu einem viereckigen Gedenkplatz, in dessen Mitte ein Hochkreuz aus Metall steht. Rechts und links sind Steinstelen platziert. Sie tragen die Namen der Kriegstoten, die noch nicht geborgen sind, sowie derer, die zugebettet wurden.

Belegung

1942 hatte die Wehrmacht einen Soldatenfriedhof nahe des Dorfes Kudjape angelegt – gut drei Kilometer von Kuressaare entfernt. Heute ist die deutsche Kriegsgräberstätte Kuressaare einer von zwei zentralen Sammelfriedhöfen in Estland und für 3.000 Tote ausgelegt.

Historie

Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Estland schlossen am 12. Oktober 1995 ein Kriegsgräberabkommen, das am 26. Oktober 1996 in Kraft trat. Partner des Volksbundes war lange Zeit das staatliche Denkmalschutzamt in Tallinn. Im August 2022 übernahm das estnische Verteidigungsministerium die Verantwortung und delegierte die Zuständigkeit im März 2023 an das "Estonian War Museum". Darüber hinaus bestehen enge Verbindungen zum Kulturministerium sowie zu anderen Behörden und Institutionen.
Die Vorarbeiten zum Ausbau der Kriegsgräberstätte Kuressaare begannen 1991. Im Rahmen mehrerer Workcamps halfen Jugendliche in den Folgejahren bei der Suche nach Grablageorten und der Säuberung des Friedhofes. Ein Belegungsplan der Wehrmacht von 1942 erleichterte es, die Einzelgräber kenntlich zu machen. Die Hauptarbeiten fanden 1995 und 1996 statt.
Am 20. Juli 1996 übergab der Volksbund die ausgebaute Kriegsgräberstätte der Öffentlichkeit. Da sie als zentraler Sammelfriedhof angelegt wurde, veranlasste er 1993 bis 1995 Arbeiten zur Sondierung und Erfassung von Grablageorten deutscher Soldaten auf der Insel Saaremaa. Ende 1996 erfolgten die ersten Umbettungen.
Die Pflege der Anlage hat die in Kuressaare ansässige Firma "DPS Invest" übernommen. Auf deren Firmengelände befindet sich das Hotel "Staadioni", in dem auf Nachfrage das Namen- und Besucherbuch der Kriegsgräberstätte eingesehen werden kann.

Besonderheit

Innerhalb der Kalksteinmauer, direkt neben der deutschen Kriegsgräberstätte, befindet sich auf der linken Seite ein Friedhof für Soldaten der Sowjetunion. 1986 erhielt er sein heutiges Aussehen.