Deutschland

St.Maximi Friedhof

Auf dem St. Maximi-Friedhof wurden sowohl deutsche Kriegstote als auch Tote des Kriegsgefangenenlagers Merseburg beigesetzt. Entsprechend einem Bericht der Stadt Merseburg vom Dezember 1917 hatte die Kirchengemeinde „St. Maximi“ der Stadtgemeinde einen Teil des Friedhofes für einen Ehrenfriedhof zur Bestattung „für ihre gefallenen Söhne“ überlassen. Die Stadt legte auf ihre Kosten diesen Friedhof an und ließ die Bestattungen durchführen. Sie sorgte auch für eine einheitliche Gestaltung der Gräber. Neben dem Gräberfeld für die deutschen Soldaten wurde auf dem St. Maximi-Friedhof eine Grabanlage für die Verstorbenen des Kriegsgefangenenlagers Merseburg angelegt. Gefangene errichteten dort bereits im Juli 1915 einen ca. 3½ m hohen Gedenkstein aus rotem Sandstein für ihre bis zu diesem Zeitpunkt dort bestatteten ca. 75 Kameraden. Die Bildhauerarbeiten wurden vom Steinmetzmeister Hermann Bielig aus Merseburg ausgeführt.Auf der Vorderseite des Denkmals war unter einer Friedenspalme folgende Widmung zu lesen: „Ihren verstorbenen Kameraden gewidmet von den Gefangenen des Lagers.“ Bis 1917 wurden weitere Tote des Lagers (sowohl Soldaten als auch internierte Zivilisten) dort beigesetzt. Die Gesamtzahl der hier Bestatteten ist unbekannt. Nach dem Ende des Krieges wurden die Angehörigen der englischen und französischen Armee exhumiert: Mindestens 138 Franzosen, die in Merseburg beerdigt worden waren, wurden nach Saarburg (Sarrebourg) überführt, während die Engländer nach Berlin Stahnsdorf umgebettet wurden. Das einst hier errichtete Denkmal ist nur noch in Resten vorhanden. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand befinden sich beiderseits des Denkmals die sterblichen Überreste von 47 verstorbenen Ausländern auf dem Friedhof. Quellen:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, Die Gräber erhalten, den Frieden bewahren. Gräber für die Opfer des 1. Weltkrieges auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt, Magdeburg 2014.