Russland

Sologubowka

Wegbeschreibung

Man verlässt St. Petersburg über den 'Platz des Sieges' östlich in Richtung Kirowsk und biegt dort nach Mga ab. Vorbei an dieser Stadt erreicht man Sologubowka und durchquert diesen Ort in Richtung Tosno. Am Ende, nach Überqueren des Flüsschens Mga, zweigt rechts eine Straße ab, die zur Kirche und zum Friedhof führt.

Gesamtbelegung: 59696 Tote

Ganzjährig geöffnet

Barrierefrei
Ausstellung
Öffentliches WC
Ansprechpartner

In Sologubowka könnte die weltweit größte deutsche Kriegsgräberstätte entstehen. Dort ist Platz für 80.000 Tote. Der Friedhof und Friedenspark wurden 2000 eingeweiht.

Friedhofbeschreibung

Die deutsche Kriegsgräberstätte Sologubowka liegt etwa 70 Kilometer südöstlich von St. Petersburg, das bis 1991 Leningrad hieß. Das fünf Hektar große Areal ist in drei Gedenk- und Friedensorte gegliedert: Neben der Kriegsgräberstätte sind das der Friedenspark und die russisch-orthodoxe Kirche Mariä Himmelfahrt.

Die Namen von 35.348 Toten sind auf Granitstelen verzeichnet. Der Friedhof bietet Platz für insgesamt 80.000 Tote und könnte damit die weltweit größte deutsche Kriegsgräberstätte werden.

Belegung

Auf dem Sammelfriedhof ruhen 56.416 im Zweiten Weltkrieg gefallene deutsche Soldaten.

Historie

1994 startete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Suche nach einem geeigneten Gelände für einen großen Sammelfriedhof. In Sologubowka wurde er fündig, nachdem er zahlreiche während des Kriegs angelegte deutsche Soldatenfriedhöfe begutachtet hatte. Im Ortsteil Lezje erhielt der Volksbund ein kircheneigenes Gelände, das ausreichend Platz bot. In der direkten Umgebung gab es bereits vier kleinere Gräberfelder mit insgesamt 3.200 Toten. Ein russischer Architekt aus St. Petersburg übernahm im Auftrag des Volksbunds die Gestaltung. Ab 1996 bettete der Volksbund die Kriegstoten aus zahlreichen Gräbern des St. Petersburger Gebiets nach Sologubowka um. Am 9. September 2000 wurde die Anlage im Beisein von Angehörigen und der ortsansässigen Bevölkerung der Öffentlichkeit übergeben.

Ein wichtiger Teil des Projekts war die Wiederherstellung der 1851 eingeweihten, verfallenen russisch-orthodoxen Kirche Mariä Himmelfahrt als versöhnende Geste. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich im Keller ein Lazarett für deutsche Soldaten. Der Volksbund richtete nach der Restaurierung im Gewölbe unter der Kirche einen Gedenk- und Ausstellungsraum mit Schicksalsbeschreibungen von deutschen Kriegstoten ein. Außerdem sind dort die Namen aller in Russland während des Zweiten Weltkrieges gefallenen, vermissten und in Gefangenschaft verstorbenen deutschen Soldaten dokumentiert. Am 20. September 2003 übergab der Volksbund das vollständig restaurierte Kirchengebäude an die russische Gemeinde.

Besonderheit

Gleichzeitig entstand in Sologubowka ein Friedenspark. Zwei russische Birken und eine deutsche Eiche waren die ersten drei Friedensbäume auf dem Areal. Etwa 400 Friedensbäume wachsen mittlerweile auf und neben dem Friedhof. Die Bäume sind mit Granitsteinen gekennzeichnet, auf denen die jeweilige Baumnummer steht. Am Friedhofseingang liegen Listen mit den Baumnummern und den dazugehörigen Paten sowie die Ehrenbücher mit den Widmungen aus. Weitere Friedensparks des Volksbunds gibt es in La Cambe (Frankreich), Groß Nädlitz (Polen) und Budaörs (Ungarn).