Frankreich

Fricourt

Département Somme 17.031 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof wurde 1920 von den französischen Militärbehörden angelegt, die hier aus 79 Gemeindebereichen die deutschen Kriegstoten, die bis dahin in Feldgräbern oder provisorischen Grabstätten bestattet worden waren oder beim Aufräumen des Schlachtfeldes gefunden wurden, zusammenbetteten. Es handelte sich hauptsächlich um Gebiete nördlich der Somme im Umkreis von Albert, Bapaume, Combles und Villers-Bretonneux einschließlich dem Tal der Ancre. Etwa 1.000 Tote stammen aus der Zeit der ersten Kämpfe an der Somme von Ende August bis Spätherbst 1914 sowie aus der Zeit des Stellungskrieges bis Juni 1916. Rund 10.000 der hier ruhenden Soldaten fielen im Verlauf der Sommeschlacht von Ende Juni bis Mitte November 1916. Weitere fast 6.000 starben im Verlaufe der "Großen Schlacht in Frankreich" und der nachfolgenden Kämpfe von März bis Oktober 1918. Zu ihnen zählte auch der berühmte deutsche Jagdflieger Manfred Frh. von Richthofen, der am 21.04.1918 bei einem Luftkampf tödlich getroffen und mit militärischen Ehren, die seine Gegner ihm erwiesen, bei Bertrangles beerdigt worden war. Er wurde zunächst nach Fricourt und im November 1925 nach Berlin überführt, wo er auf dem Invalidenfriedhof in einem Ehrengrab seine letzte Ruhestätte fand. Als der Invalidenfriedhof 1975 auf Beschluss des Ministerrats der DDR größtenteils eingeebnet wurde, gelang es der Familie noch rechtzeitig, die sterblichen Überreste umzubetten. Er ruht nun neben seinem Bruder Karl-Bolko und seiner Schwester Elisabeth im Familiengrab auf dem Südfriedhof Wiesbaden. Die in Fricourt Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in nahezu allen Ländern und Provinzen des damaligen Reiches lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab 1929 auf Grund einer Vereinbarung mit den zuständigen französischen Militärbehörden aus. So erhielt die Anlage einen neuen Zugang mit Treppe und schmiedeeisernem Tor, Bäume und Sträucher wurden gepflanzt und die gesamte Gräberfläche begrünt. Die Gemeinschaftsgräber bekamen eine Einfassung aus Naturstein und eine Bepflanzung mit Wildrosen. Ein hölzernes Hochkreuz diente als zentrales Mal. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Ab 1977 erfolgte der Austausch der provisorischen Holzgrabzeichen gegen solche aus Metall mit erhaben gegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die Bundeswehr übernahm den Antransport der für das Aufstellen der Metallkreuze erforderlichen Betonfundamente, die zumeist von Teilnehmern an Jugendlagern des Volksbundes versetzt wurden. Von den 5.045 in Einzelgräbern Ruhenden blieben 111 unbekannt. In vier Gemeinschaftsgräbern wurden 11.986 Gefallene bestattet, von denen lediglich 5.419 namentlich bekannt sind. Die 14 Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Es erfolgte eine grundlegende landschaftsgärtnerische Überarbeitung, die sich im wesentlichen auf die Erneuerung der Hecke und die gemauerte Umrandung der Gemeinschaftsgräber sowie die Begrünung der Gräberfläche erstreckte. Neue Bäume und Büsche wurden gepflanzt und der vorhandene Bestand einer gründlichen Überarbeitung unterzogen. Das hölzerne Hochkreuz wurde durch eines aus geschmiedetem Stahl ersetzt. Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.